7 Tage, 5 Inseln, wo bleibt der NO-Passat ? ?

Am 29.05.23 haben wir nach einer Einkaufsrunde mittags in Gran Tarajal/Fuerteventura die Leinen losgeworfen.
Bei wechselnden Winden, zeitweise mit Motorunterstützung, sind wir Richtung Morro Jable gefahren. Ziel war der Ankerplatz zwischen dem Hafen und dem Leuchtturm, wo wir schon in 2018 so gut gelegen hatten. Kurz vorher trafen wir die Meridian wieder, die schon in Arrecife neben uns lag. Sie hatten offensichtlich das gleiche Ziel. So kam es, dass wir fast zeitgleich den Anker warfen auf weißem Sand. Bald konnten wir in türkisfarbenen Wasser schwimmen! Was für ein Genuss. Wenn wir doch etwas mehr Zeit für einige Ankertage hier gehabt hätten.

Abwechselnd gelber Sand und Vulkanberge . .
Wir nähern uns dem Ankerplatz zwischen dem Leuchtturm und dem Hafen von Moro Jable . .
Nach dem Abtauchen des Ankers konnte das Badevergnügen weiter gehen. . .
Abendstimmung mit SY Meridian . .


Am nächsten Morgen sind wir dann nach einer ruhigen Nacht zeitig gestartet. Unser Kurs führte in den Süden von Gran Canaria, vorbei an den Stränden von Maspalomas. So sind wir bei Winden um 3-4 Bft nach 70 sm in stockdunkler Nacht bei Pasito Blanco vor Anker gegangen. Störend fanden wir, dass hier die meisten Ankerlieger, ca. 10, nicht einmal ein Ankerlicht gesetzt hatten.

Einige Zeit konnten wir segeln . .
Während für uns der Wind immer achterlicher kam, gingen in Meloneras die Lichter an . .

Trotzdem hatten wir eine ruhige Nacht hier und konnten am nächsten Morgen noch vor dem Frühstück Anker auf gehen. Den Vormittag über lief die Maschine wegen Flaute Richtung Teneriffa. Ab Mittag ergaben sich wechselnde Schwachwinde, die immer wieder Motorunterstützung brauchten. Eigentlich hatte Windy für den Nachmittag guten Segelwind vorher gesagt. Dieser kam dann leider so spitz, dass wir die letzten 2 Stunden bis San Miguel mit erhöhter Motordrehzahl fahren mussten. Gott sei Dank war der Spuk dann vorbei. Nach dem Anlegen am Anmeldesteg und der Erledigung der Formalitäten, konnten wir an einen Liegeplatz längsseits am Steg verholen.

Unterwegs hatten wir Delfinbegleitung . .
Hier mit Spiegelung des Schiffsbugs . .
Wir nähern uns Teneriffa mit dem Teide . .
Wir erreichen die Marina San Miguel . .

Hier lag der Kat Walker mit Skipper Kai in der Nachbarschaft, den wir vor einigen Jahren in San Sebastián getroffen hatten. Inzwischen hatte er sein Cockpit etwas begrünt. Jedenfalls fanden wir die grüne Pflanzenpracht dort etwas irritierend. . .

Es dauerte auch nicht lange, da machte sich am nächsten Morgen Petra bemerkbar. Sie hatte unseren TO-Wimpel gesehen und uns gleich angesprochen. Es entwickelte sich ein längerer Plausch bei uns an Bord, zu dem sich später auch ihr Gemahl Bernhard hinzugesellte. Es wurde eine schöne Erfahrung, die mit einem Gegenbesuch auf ihrem sportlichen Kat Wind of Change weitergeführt wurde.

Links in Bildmitte etwas entfernt die Wind of Change, Festina lente vorn . .


Wegen Starkwindes von vorn mussten wir 2 Tage pausieren. Nach etwas Recherche war klar, einkaufen ging nur mit dem Taxi, denn der Hafen liegt etwas abseits. Am Ende waren wir doch ziemlich überrascht, denn wir haben fürs Taxi hin und zurück in Summe 30 Euro bezahlt. Das war kein Schnapper.

San Miguel mit Hafenmeistergebäude und Leuchtturm . .


Inzwischen war absehbar, dass in einigen Tagen das Sturmtief Oscar auf dem Atlantik sein Unwesen treiben würde. So sind wir am 2.06. weiter Richtung la Gomera gefahren. Mit gefülltem Tank konnten wir bald segeln. Auch wenn das Vergnügen nicht lange anhalten sollte, wir konnten einige Stunden segeln, bis wir in den Windschatten Gomeras kamen. Gegen 16.00 Uhr erreichten wir unsere Ankerbucht Playa Chinguarime und konnten kurz danach den Anker im klaren, blauen Wasser versenken. Umgeben von steilen Felsen mit vielen Höhlen und einigen „Nackedoniern“ konnten wir bald unsere Runden ums Boot schwimmen.

Wir nähern uns der Bucht von Playa Chinguarime, etwas östlich von Puerto de Santiago . .


Später am Abend, bei Vollmond erfreuten wir uns am Rufen der Gelbschnabelsturmtaucher . Dieses Rufen, das an ein sonores Aua,aua erinnert, ist nur in der Brutzeit zu hören. Das ist Ende Mai, Anfang Juni, dann kommen die Sturmtaucher zur Paarung und zum Nisten an Land.
Es war wieder so ein magischer Ort, den wir gern noch länger genossen hätten.

Der Wetterbericht auf Windy gab uns die Wahl zwischen motorsegeln bei Flaute und Sonnenschein am Sonntag und segeln bei zunehmendem Starkwind und Regen am Montag . .

Für uns war die Entscheidung klar, bei Regen wollten wir nicht unterwegs sein. So sind wir Anker auf gegangen, mit dem festen Willen im Winter zurück zu kommen. .
Es wurde ein langweiliger Tag, der trotzdem mit einiger Arbeit verbunden war, denn die Segel mussten immer wieder den wechselnden Leichtwinden angepasst werden.
Längsseits von La Palma gab es dann doch noch ein Highlight. Einige größere Wale kreuzten erst unseren Kurs, um danach mit uns Richtung Norden zu schwimmen.

Walalarm ! !
Am Blas waren sie gut zu erkennen . .
Während der Blas verfliegt, erkennt man die Größe des Wals allmählich . .
Leider sind sie danach abgetaucht . .

Es waren die größten Wale, die wir bisher auf unserer Reise gesehen hatten. . .


Ein Gedanke zu “7 Tage, 5 Inseln, wo bleibt der NO-Passat ? ?

  1. Ein sehr schöner Bericht. Die Delphine und Wale hätte ich auch einmal gerne gesehen. Wir sehen nur Schweinswale. Sind in Sonderborg und wollen heute über den großen Teich nach Gelting. Hoffentlich schaffen wir das noch vor der Dunkelheit.
    Gruss Karin u Ingo

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