Mit Starkwind nach La Palma . . .

Wegen der Wind- und Wellensituation zwischen Gomera und La Palma hatten wir es nicht eilig und wollten noch eine Nacht im Valle Gran Rey ankern. So haben wir es für die 15 sm ruhig angehen lassen und sind nur mit Vorsegel gesegelt. Das war nicht nur erholsam, sondern auch klug, denn neben schönen achterlichen Winden gab es immer mal wieder heftige Fallböen über die Insel. Die letzten Meilen kam uns dann durch westlich um Gomera laufende Windströmungen der Wind entgegen und der Diesel musste unterstützen.

Gemütliche Fahrt Richtung Valle Gran Rey . .
Unterwegs und in der Ankerbucht sahen wir viele portugiesische Galeeren . .


Erfreulicherweise war die Ankerbucht nicht überfüllt, sodass die Boote mit großem Abstand ankerten. Gegen Abend legte sich ein jüngeres Paar etwas nah an ein Nachbarboot. Freundlich wurden sie gebeten sich zu verholen, was sie dann auch taten. Alles war entspannt und locker.
Normalerweise hätten wir nach dem Anker einfahren erstmal ein Bad genommen. Das wurde uns durch reihenweise vorbei treibende portugiesische Galeeren aber verleidet, denn der Kontakt mit ihnen direkt oder ihren Tentakeln ist sehr schmerzhaft. So haben wir die Abendsonne mit leichter Brise von vorn und den Vino genossen.

Entspannung, aber ohne Bad . .
Endlich kommt der Wind nicht mehr von hinten . .
Ruhige Abendstimmung . .


Nachts nahmen die Schiffsbewegungen etwas zu und wir hörten die Kette über Felsplatten scheuern. Als die Ankeralarm-App sich meldete, wurde die Lage kontrolliert, der Alarmbereich vergrößert und dann war wieder alles gut. Morgens hatten wir es mit dem Aufstehen nicht so eilig, denn der Wind nach La Palma sollte sich im Tagesverlauf von 6-7 Bft etwas abschwächen.

Die Windvorhersage ließ eine schnelle Reise erwarten . .


Nach einem problemlosen Ankerauf-Manöver sind wir mit 3fach gerefftem Großsegel und klein gerefftem Vorsegel in noch schwachem Wind Richtung La Palma gestartet.

Anfangs war Dörte noch leicht gekleidet . .


Es dauerte nicht lange, da hatten wir den erwarteten Wind. In 2-3 m hohen Wellen stand Dörte mit Ölzeug und Schwimmweste und steuerte das Boot von Hand. In kürzester Zeit war alles an Deck vom Seewasser überspült und nass. Mit eingedrehtem Vorsegel liefen wir 7,5-8 kn und hatten eine schnelle Reise.

Es dauerte nicht lange, da war volles Ölzeug angesagt . .
Bild aus der Deckung der Sprayhood . .

Im Laufe des Tages nahm der Wind etwas ab, sodass wir mehr Vorsegel fahren konnten. Aber wir wussten ja nicht, wie es an der Südspitze von La Palma mit der Düse aussehen würde. Doch Petrus war mit uns. Eine neuerliche Windverstärkung konnten wir nicht feststellen.

Bald ist La Palma erreicht . .
Motorsegeln mit wechselnden westlichen Winden . .

So erreichten wir den Windschatten der Insel und konnten die letzten 2 Stunden motorsegeln. An Bord war es wieder ruhig geworden. Das Pfeifen des Windes hatte nachgelassen. In Tazacorte angekommen, hatten wir das Gefühl wieder im Sommer zu sein. Bei wenig Wind waren die Temperaturen deutlich höher. Unser Stegnachbar Marc erwartete uns schon und nahm uns die erste Leine ab. Wir kamen von unserem kleinen Rundtörn wetterbedingt verspätet zurück. Beim Einlaufbier waren wir froh, uns dieser Herausforderung gestellt und diese gut gemeistert zu haben . . .


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